Aus den Wired News von heute:
"Imagine watching a football game on a TV that not only shows the players in three dimensions but also lets you experience the smells of the stadium and maybe even pat a player on the back. Japan plans to make this futuristic television a commercial reality by 2020 as part of a broad national project that will bring together researchers from the government, technology companies and academia. The targeted "virtual reality" television would allow people to view high-definition images in 3-D from any angle, in addition to being able to touch and smell the objects being projected upward from a screen parallel to the floor. While companies, universities and research institutes around the world have made some progress on reproducing 3-D images suitable for TV, developing the technologies to create the sensations of touch and smell could prove the most challenging. Researchers are looking into ultrasound, electric stimulation and wind pressure as potential technologies for touch."
Vertreter der Majors stellten gestern nach 3 Jahren Verhandlung ein Paper vor, in dem die Spezifikationen für die digitale Projektion auf die Kinoleinwand abgesteckt werden. Unklar ist nach wie vor, wer für die Kosten der teuren Projektoren aufkommt. Eine mögliche Lösung könnte eine Finanzierung über einen Fonds der Studios darstellen, der aus den bisherigen Kosten für die Filmkopien gespeist wird. Das andere Problem, über das viel diskutiert wurde, war das der Filmpiraterie. Das Abgreifen hochaufgelöster Kopien aus dem Verwertungszyklus hatte lange Zeit eine breite Anti-Digital-Stimmung bei den Studios geschürt. Bei diesem Problem scheint die Industrie auf eine kombinierte Strategie zu setzen. Ein Weg der vielleicht Vorbildcharakter für die andere große Herausforderung in diesem Sektor haben könnte – den digitalen Vertrieb von Filmen über das Web. Wired zitiert dazu einen Sprecher
"Studio representatives acknowledge that the DCI security specifications do nothing to prevent in-theater copying of movies, which remains a top piracy method. "These technical solutions won’t solve internal theft by camcorders," said John Fithian, president of the National Association of Theatre Owners. "But we’re working on human-resources solutions and incentives to help address that part of the problem."
Ein weiteres Sicherheitsproblem im momentan vorgeschlagenen System liegt in der Kontrolle der Wasserzeichen, die die Echtheit und Herkunft der digitalen Kopie nachweisen sollen. So könnte, laut einem von Wired zitiertem Experten, dieser Echtheitscheck auch für Lizenznehmer problematisch werden. Aber auch dafür wird sich irgendwann eine Lösung finden. Zweifelsohne ist durch die Einigung ein wichtiger Schritt in die Richtung des digitalen Kinos getan, das Ende der klassischen Filmprojektion scheint damit beschlossen. Die Frage, die sich dann nur noch stellt ist, wie lange es bis zu einer Einführung bei uns dauern wird. Mal sehen, was dazu in der nächsten Zeit zu hören ist!
Der ganze Wired-Artikel hier!
Das Thema Personal Video Recording erhält nun endlich auch hier zu Lande immer mehr Aufmerksamkeit.
Ein guter Indikator für die strategische Priorität von Marktentwicklungen für Entscheidungsträger der Branche ist für mich die Themensetzung und Besetzung von Fachkongressen bzw. Messen. So freut es mich zu hören, dass auf den diesjährigen Medientagen eines der großen Panels sich nur um dieses Thema dreht.
Panel 5.6 Personal Video Recorder: Mehrwert für Nutzer, Herausforderung für Programmanbieter? (Freitag, 28. Oktober 2005, 10:00 Uhr). Veranstaltet wird die Diskussion von moreTV, den Medientagen und dem DVB Multimedia Bayern.
Roland Tetzlaff, Geschäftsführer von moreTV gibt das Thema auf etwas provokante Weise vor:
“Andere Märkte wie England oder die USA machen es mal wieder vor: Eine neue Technologie, wie der PVR, wird offensiv vermarktet und erreicht eine faszinierende Kundenakzeptanz. Der Gegenpol: Der deutsche Fernseh-Markt ist noch dabei abzuwägen, ob es diese Technologie überhaupt geben darf, wenn ja, zu welchen Regeln, und welche Interessenpositionen damit gefährdet sein können. Auch in Deutschland sollten wir die Kunden entscheiden lassen und kreativ erarbeiten, welche Chancen das Medium PVR für alle Marktteilnehmer bietet.”
Eine Formulierung, die ich in der Klarheit noch nicht gehört habe und die auf eine muntere Diskussion hoffen lässt!